Während der Weg hin zu diesen Verfahren, die jeweilige Prozessgeschichte sowie ihr Vermächtnis für das heutige Völkerstrafrecht und das moderne Völkerrecht allgemein in der rechts- und geschichtswissenschaftlichen Forschung ausführlich untersucht worden sind, fristet ein wichtiger Aspekt dieser Verfahren in der wissenschaftlichen Beschäftigung bis heute ein Schattendasein: der Strafvollzug. In drei Studien soll daher der Vollzug der in diesen Verfahren verhängten Freiheitsstrafen im Spandauer Militärgefängnis, im War Criminals Prison No. 1 in Landsberg und im Sugamo Prison in Tokio in rechtlicher und rechtstatsächlicher Hinsicht untersucht werden. Die Ergebnisse der Einzelstudien sollen anschließend zusammengeführt, systematisch aufbereitet und auf ihren Modellcharakter für eine alternative Ausgestaltung des Strafvollzugs von Freiheitsstrafen für Völkerrechtsverbrechen in der Zukunft befragt werden.
An der Professur von Prof. Knauer an der FSU Jena arbeiten zwei Mitarbeiterinnen an den Studien zum völkerstrafrechtlichen Strafvollzug im Spandauer Militärgefängnis nach dem Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess und in der Strafanstalt Landsberg nach den Nürnberger Nachfolgeprozessen. Der völkerstrafrechtliche Strafvollzug im Sugamo Prison nach den Tokioter Kriegsverbrecherprozessen wird an der Philipps-Universität Marburg am Lehrstuhl von Prof. Burghardt untersucht.
Die Sprechzeit findet nach Vereinbarung statt.
Bitte um Anmeldung an: sylvia.bernhardt@uni-jena.de